Bolivien November 2024

16 Tage Bolivien zusammen mit meiner Mutter

Sonntag 10.11. - Tag 1

Wie jedes Mal im November, sollte auch in 2024 die große Tour des Jahres im November starten.

Dieses Mal allerdings sollte es alles andere als eine gewöhnliche Reise werden.

Denn ich war nicht alleine oder mit meinen Freunden unterwegs, sondern mit meiner Mutter.

Meine Mutter, die sonst höchstens einmal im Jahr nach Borkum oder Mallorca fährt, hatte quasi keinerlei Erfahrungen was Reisen angeht.

Ihr fragt euch vielleicht wie so eine Konstellation zu Stande kommt.

Eigentlich ganz einfach:

Mutter spricht perfektes Spanisch und beim alljährlichen Fotos gucken meiner November-Touren, schwärmte sie immer von ihrer Venezuela Reise von vor 30 Jahren.

Ich immer nur gesagt „man Mutter, du musst auch mal aus den Latschen kommen!“

Da dies im Alter von Mitte Ende 50 wahrscheinlich einfacher gesagt als getan ist, wurde also eines Abends nach einigen alkoholischen Getränken sich kurzerhand die Hand gegeben, dass wir zusammen nach Südamerika fliegen.

Reden kann jeder.. Machen hieß es dann. Und so wurde monatelang Ausschau nach billigen Flügen Richtung Südamerika gehalten. Wir hatten eigentlich keinerlei Ansprüche. Es sollte nur Südamerika sein und wenn möglich ein Land, in welchem ich noch nicht war. Eines Tages erspähte ich ein Angebot von Iberia: Von Madrid nach Santiago de Chile. Für rund 600€ hin und zurück wurde dort zugeschlagen und so stand schon mal fest, dass wir über Chile fliegen sollten. Da ich zusammen mit Mitchell vor zwei Jahren erst vier Wochen in Chile unterwegs war, guckte man erstmal, wohin man von Santiago aus so kommt.

Und da war dann auch ziemlich schnell klar, dass es Bolivien werden sollte. Von den Zielen, die von Santiago aus angeflogen wurden, war Bolivien mit Abstand das vielseitigste und interessanteste. So wurde kurzerhand noch der Flug von Santiago de Chile nach Santa Cruz de la Sierra gebucht, um nach Bolivien zu kommen.

Zunächst sollte es aber von Düsseldorf nach Madrid gehen. Unser Flug ging Mittags, was ja eigentlich entspannt sein sollte, aber der gemeinsame Umtrunk am vorherigen Abend, machte das ganze dann doch deutlich zu früh.

Mit nem ordentlichen Schädel kamen wir also in Düsseldorf an und es war schon ungewohnt die Sicherheitskontrolle etc. zusammen mit meiner Mutter zu absolvieren. Ich war schließlich seit rund 10 Jahren nicht mehr mit ihr zusammen in den Urlaub geflogen und damals war ich ja quasi noch ein Kind.

Meine Mutter war die letzten Monate, seitdem fest stand, dass wir es tatsächlich durchziehen, von nichts anderem mehr am reden. Ständig liefen irgendwelche Reportagen über Bolivien in ihrem Wohnzimmer. Diese Vorfreude war ich so fast gar nicht mehr gewohnt und ehrlich gesagt steckte sie mich dann auch ein wenig damit an.

So ging es in den ersten Flieger in Richtung Madrid und es wurde die Gelegenheit genutzt, die ein oder andere Minute Schlaf nachzuholen.

Am Flughafen buchten wir uns ein zwei Tages Ticket für die U-Bahn in Madrid und so ging es dann Richtung Innenstadt. Meine Mutter verriet mir, dass sie wohl seit guten 30 Jahren keine U-Bahn mehr gefahren war. Verrückt.

Bei sonnigen 20 Grad kamen wir sehr zentral in der Innenstadt an. Wir hatten unser Hotel direkt am Plaza de España direkt in der City. Dort angekommen, bezogen wir erstmal unsere Unterkunft. Ein schnuckeliges Hotel mit super nettem Personal und guter Lage. Mehr brauchten wir nicht.

Wir machten uns dann direkt auf den Weg, ein wenig die Hauptstadt Spaniens zu erkunden.

Ich war zwar schon etliche Male in Madrid, aber hatte meist wenig Zeit, mir mal was anzugucken. Vorbei am Königspalast, dem Plaza del sol, der Bank von Spanien und etlichen weiteren Sehenswürdigkeiten verbrachten wir einen super entspannten ersten Tag unserer Reise.

Das gute Wetter und die spanische Lebensfreude, vor allem in den Abendstunden, bescherte uns einen super Start.

Abends gab es dann noch in einem neapolitanischen Restaurant Pizza und es ging zeitig ins Bett.

Von Madrid über Santiago Chile nach Santa Cruz de la Sierra Bolivien

Montag 11.11.24 - Tag 2

Zeitig ging es aus den Federn, denn heute sollte unser Flug gen Südamerika starten. Nach einem kurzen Frühstück in einem typisch spanischen Café, ging es mit Sack und Pack Richtung U-Bahn Station.

Unsere nächstgelegene war die Plaza España, wo wir ja bereits gestern angekommen waren. Dort auf dem Platz standen einige Feuerwehr- und Polizeiautos.

Es dauerte etwas, bis wir sie entdeckten, aber oben über unseren Köpfen hingen einige Klimaaktivisten von „Greenpeace“, welche ihrem Unmut über die aktuelle Klimapolitik freien Lauf ließen. Sie hingen über einem großen Mango Werbeplakat.

Auf jeden Fall interessant, mal mit anzusehen.

Wenn die Aktivisten gewusst hätten, dass wir beide jetzt erstmal um die halbe Welt fliegen, hätten sie dagegen wohl auch noch ein Plakat mitgebracht.

Weiter ging es aber für uns in Richtung Flughafen, damit wir zeitig genug vor Ort sind. Und die Zeit brauchten wir auch, wie sich später herausstellen sollte.

Angekommen am Madrid Airport, fanden wir ein Chaos vor, welches seinesgleichen suchte.

Keiner wusste so ganz, wo er hin muss. Das Personal war dabei keine wirkliche Hilfe und wir sahen wirklich einige, die offensichtlich aufgrund des Chaos dabei waren, ihren Interkontinentalflug zu verpassen.

Wir waren zum Glück mehr als früh da und mussten uns deshalb keine weiteren Gedanken machen. Nach gefühlt zwei Stunden, waren wir dann endlich mit allem durch und machten uns langsam auf den Weg zu unserem Gate.

Dort gönnten wir uns noch eine letzte Mahlzeit, da es ja immer ungewiss ist, was es letztlich im Flieger zu Essen gibt.

Und da der Flug über 13 Stunden gehen sollte, war etwas Nervennahrung für Mutter wohl auch angebracht.

Nach dem Essen ging es dann auch schon in den Flieger. Nicht nur sie, sondern auch ich war ziemlich aufgeregt, weil die Situation, mit meiner Mutter in einen Langstreckenflieger zu steigen, hatte ich so auch noch nie gehabt.

Nachdem wir unsere Sitzplätze bezogen und uns eingerichtet hatten, hebte der Flieger dann auch relativ pünktlich ab und nun stand dem Abenteuer Südamerika mit Mutter nichts mehr im Wege.

Unser Plan war es, so viel wie möglich zu schlafen, damit wir fit am nächsten Tag in Chile ankommen. Daraus wurde leider nicht wirklich was.

Die zugegeben extrem unbequemen Sitze bei Iberia machten das Ganze auch nicht wirklich einfacher.

Ein paar Stunden Schlaf waren letztlich wohl trotzdem drin und so kamen wir mit mehrfacher Verpflegung in Santiago de Chile an.

Unser erster Tag in Südamerika

Dienstag 12.11.2024 - Tag 3

Ich war mit meiner Mutter in Südamerika angekommen, aber wir waren noch nicht an unserem heutigen Ziel angekommen.

Wir hatten um die 5 Stunden Aufenthalt, bevor unser Flieger von hier in Richtung Santa Cruz de la Sierra in Bolivien starten sollte.

Nachdem wir, entgegen unserer Planung, bisher sehr wenig geschlafen hatten, hatten wir nun die Hoffnung, hier am Flughafen noch eine entspannte Ecke zu finden, um eventuell doch noch etwas die Augen zu zu machen.

Die Suche gestaltete sich leider etwas schwieriger als gedacht, da es nur komplett asoziale Sitze gab. Neben jedem einzelnen Sitz waren unter anderem Armlehnen, sodass man sich nicht lang auf diese Bank legen konnte.

So wurde es letztendlich eine ruhige Ecke, in der wir uns auf den Boden legten.

Mit Ohrstöpseln und Schlafmaske, waren das aber die besten Stunden Schlaf der ganzen „Nacht“ und so pennten wir doch noch zumindest etwas.

Und so ging es dann gegen 4:30 weitere 2 Stunden Richtung Santa Cruz in Bolivien.

Der Flug wurde dann nochmals für weiteren Schlaf genutzt, ehe wir gegen 6:30 in Santa Cruz de la Sierra ankamen.

Die letzten Stunden hatten schon ganz schön rein gehauen und so waren wir für den Moment auf jeden Fall ordentlich im Eimer.

Nach einer alles in allem relativ entspannten Einreise, holten wir noch einige Bolivianos ab, um schonmal etwas lokales Bargeld zu haben.

Per Taxi wollten wir dann erstmal zu unserem Hotel in der Innenstadt kommen. Das Wetter war hier nicht wirklich das, was wir erwartet hatten.

Immerhin waren einige Tage vorher die Aussichten mit 30 Grad und Sonne noch deutlich besser. Als wir aus dem Terminal raus kamen, sahen wir, wie sehr es am schütten war.

Meine Mutter konnte nun das erste mal mit ihrem perfekten Spanisch glänzen. Mit dem Taxifahrer wurde ein fairer Preis ausgemacht, welcher sogar noch besser war, als der, den wir vorab im Internet recherchierten.

Und so saßen wir im Taxi, um unsere ersten Eindrücke von Bolivien zu sammeln.

Es war derart am regnen, dass die Straßen teilweise komplett unter Wasser standen.

Die Palmen und restliche Umgebung, ließen aber trotz des Regens Urlaubsgefühle aufkommen und es erinnerte an vergangene Karibik Urlaube.

Je weiter es in die Innenstadt ging, desto hässlicher wurde es.

Santa Cruz ist einfach eine typische südamerikanische Großstadt, welche an typischen Stromkabeln und wuseligen Straßen zu erkennen ist.

Unser Hostel lag in einer ruhigeren Nebenstraße, jedoch trotzdem sehr zentral.

Das Hostel bot, neben der zentralen Lage, außerdem geräumige Zimmer mit Poolblick. Hier konnte man es definitiv aushalten.

Bevor es in die Stadt gehen sollte, mussten wir als allererstes aber erstmal duschen und uns fertig machen, da die letzte Nacht und die Flüge definitiv noch in den Knochen steckten.

Nach der Dusche war man definitiv ein neuer Mensch und nun konnte voller Motivation in den Tag gestartet werden.

An der Rezeption genehmigte ich mir, während Mutter am duschen war, das erste bolivianische Bier, welches ich mir dann in einer Hängematte direkt am Pool gönnte.

So kann man in den Urlaub starten. Jetzt musste nur noch das Wetter besser werden.

Zu Fuß ging es, nachdem Mutter fertig war, Richtung Innenstadt.

Es gab in Santa Cruz nicht allzu viele sehenswerte Sightseeing-Punkte auf meiner Liste, aber dennoch wollten wir uns selber ein Bild von der Stadt machen.

Mit einem weiteren Bierchen auf der Hand, ging es dann durch die authentischen Straßen mit den herunterhängenden Stromkabeln.

Es war wirklich alles andere als schön hier. Trotzdem fühlte es sich nach Urlaub an, da es wirklich einen typisch südamerikanischen Flair hatte und das Wetter mittlerweile auch besser geworden war.

Grade für Mutter gab es natürlich an jeder Ecke was zu sehen.

Teilweise fuhren Transporter an uns vorbei, auf dessen Laderampe mehrere Menschen während der Fahrt drauf standen.

Zu Fuß ging es weiter Richtung Hauptplatz von Santa Cruz.

Dort ist unter anderem die lokale Politik ansässig und vor einem offiziellen Gebäude waren rund 50 Frauen für faire Löhne am protestieren.

Wirklich interessant, sich das mal in echt anzusehen.

Die Protestanten waren mit Trommeln und Trillerpfeifen am Lärm machen.

Nachdem wir uns einige Zeit das Spektakel ansahen, ging es dann auf den "Plaza 24 de Septiembre".

Rund um den Platz waren sehenswerte Gebäude mit Flaggen der Region Santa Cruz zu sehen und es gab eine große Kathedrale, die definitiv sehenswert ist.

Das Wetter war mittlerweile sogar sommerlich und die Sonne machte alles gleich doppelt so schön.

Wir setzten uns auf den, mit etlichen sehenswerten Palmen bewachsenen, Platz. Es war schon fast wie in einem tropischen Garten hier, weil alles so dicht bewachsen war.

Absurd, dass man einen solchen Ruhepunkt, in der sonst so hektischen Stadt, direkt im Stadtzentrum findet.

Wir genossen die Sonne und schauten uns das Schauspiel der umher laufenden Menschen an, welche gefühlt allesamt was zu verkaufen hatten.

Ein Vater mit seinem Kind inklusive Kinderwagen fragte uns, ob wir nicht eine Packung Kaugummis kaufen wollten. Frauen mit Kameras versuchten uns zu Fotos mit den örtlichen Tauben zu überreden. Gefühlt wurde aus allem versucht Geld zu machen.

Nach einer Weile und dem nächsten Bier, ging es dann zuerst in die recht sehenswerte Kathedrale und danach auf den Glockenturm, von welchem man einen guten Ausblick über die wirklich hässliche Stadt hatte.

Nach dem anstrengenden Erklimmen der engen Stufen, genossen wir den Blick eine Weile, ehe es wieder nach unten gehen sollte und wir ein wenig weiter durch die umliegenden Straßen schlenderten.

Meine Mutter ging in einige Shopping Läden und bewunderte die niedrigen Preise für Klamotten.

Mit einem Eis in der Hand ging es dann irgendwann zurück Richtung Hostel, wo wir uns noch etwas am Pool entspannten und die nächsten untapped Biere wurden eingecheckt.

Nachdem ich mir den ersten Sonnenbrand des Urlaubs am Pool einhandelte, machten wir uns fertig für den restlichen Tag.

Da meine Mutter mit ihren Spanischkenntnissen auf der Arbeit unter anderem mit südamerikanischen Ländern im Kontakt steht, hatte sie eine Art Arbeitskollegin unter anderem in Santa Cruz.

Yenny lebt schon immer in Santa Cruz und wer könnte uns besser die Umgebung zeigen, als eine lokale Anwohnerin?! Sie holte uns an unserem Hostel ab, um uns mit dem Auto in eine nahegelegene Stadt namens Cotoca zu fahren.

Alleine schon der Weg dorthin war spannend.

Während Mutter und Yenny natürlich erstmal über Gott und die Welt redeten, erklärte sie auch ab und zu mal etwas, was wirklich sehr spannend war.

Auf dem Weg dorthin sahen wir dann auch schon das pure Südamerika wie es leibt und lebt.

Menschen auf Ladeflächen hinten drauf, Straßenhunde, viel Müll auf den Straßen und ein relativ wilder Verkehr. Am Straßenrand gab es immer mal wieder Strassenstände, wo versucht wurde, die wildesten Sachen an den Mann zu bringen.

Wir fuhren vorbei an einem riesig langen LKW Stau am Straßenrand. Yenny erklärte uns, dass es aktuell in Bolivien einen „Gasolin“ Engpass gäbe. Die Regierung habe kein Geld, genügend Benzin und vor allem Diesel zu besorgen, sodass man teilweise Tage lang anstehen muss, um zu tanken.

Unvorstellbar im privilegierten Europa, in welchem wir leben.

Kilometerlange LKW Schlangen standen also am Straßenrand und auch hier versuchten verschiedene Händler per Fahrrad Säfte an den Mann zu bekommen.

Wir näherten uns Cotoca, welches eine gute Stunde von unserem Hostel entfernt war.

Es ist eine authentische kleine Stadt, welche direkt beim reinfahren mit einem Pferdekarren zu überzeugen wusste.

Hier läuft die Uhr auf jeden Fall noch etwas anders.

Am kleinen Hauptplatz von Cotoca standen etliche Streetfood-Stände am Straßenrand und wir waren hier definitiv die einzigen Touris

Wir waren nicht ohne Grund in das 40 km entfernte Städtchen gefahren.

Hier soll angeblich ein Faultier mitten auf dem belebten Platz in der Innenstadt leben.

Bereits auf dem Weg nach Cotoca fragten wir Yenny, ob sie sicher sei, dass ein Faultier dort auf dem Platz lebt. Sie sagte allerdings, sie wüsste es nicht genau und so wurde es bei Ankunft spannend.

Beim Betreten des Platzes schauten wir also sehr gespannt in die Bäume und es dauerte nicht lange, da hatten wir es auch schon erspäht.

In aller Seelenruhe machte es einen Schritt vor den anderen und kletterte ganz gemütlich auf eine, auf dem Hauptplatz liegende, Palme.

Ist das verrückt!

Mitten in der Stadt lebt ein exotisches Tier. Es rannten Hunde herum, der Verkehr fuhr nur rund 3 Meter entfernt direkt entlang und an und für sich würde man denken, dass es hier alles ist, aber kein geeigneter Ort für ein Faultier.

Das freundliche Wesen störte sich offensichtlich an nichts.

Willkommen in Bolivien!

Die Leute im Park saßen auf den Bänken direkt unter dem Faultier und sie störten sich nichtmal im Ansatz. Ganz im Gegenteil, sie staunten eher, warum wir so in die Bäume guckten und Fotos machten.

Das Faultier fiel zwischenzeitlich von der glatten Palme und landete auf dem Rücken. Scheinbar machte es ihm aber nicht zu schaffen und es suchte sich einen neuen Baum. Es krabbelte nun also auf allen vieren quer über den Bürgersteig und störte sich nichtmal an einem Straßenhund, welcher direkt neben ihm vorbei lief.

Nun kletterte es auf den nächsten Baum, bis hoch in die Baumkrone.

Nach einigen Fotos, ging es dann noch etwas über verschiedene kleine Marktstraßen, welche alles in allem schon ein sehr authentisches Bild Südamerikas abgaben.

Zusammen mit Yenny, ging es dann noch zu einem Streetfood-Stand, wo sie uns ein wenig lokale Küche zeigen wollte.

Es gab von einem am Straßenrand stehenden Holzkohlegrill Fleischspieße und etwas Reis mit Kartoffeln. Vor allem das Fleisch konnte dabei überzeugen.

Nach unserem Snack ging es dann, vorbei an etlichen Gasolinschlangen, mit dem Auto zurück Richtung Santa Cruz.

Yenny wollte uns nun noch etwas den anderen Teil der Stadt zeigen.

Neben den authentisch-südamerikanischen Stadtbezirken gab es auch noch einen Finanzdestrikt.

Wir fuhren vorbei an krank großen Hochhäusern und Villen.

Wirklich ein krasser Gegensatz zum restlichen Teil der Stadt.

Yenny wollte uns noch zeigen, wie luxuriös es sich hier tatsächlich leben lässt und so besuchten wir noch eine Dachterrasse von einem sehr exklusiven Hochhaus mit einer VIP Bar im Untergeschoss.

Hier kam man so eigentlich ohne Reservierung gar nicht rein, aber Yenny kannte einen Hintereingang, durch den wir trotzdem rein kamen.

Von der Dachterrasse sahen wir den Sonnenuntergang und hatten einen coolen Ausblick über den Finanzblock der Stadt.

Nach der Dachterrasse ging es dann zurück zum Auto und wir sagten Yenny, dass wir sie gerne zum Essen einladen würden, um uns zu revanchieren für ihre Zeit.

Wir fuhren also zu einem Steak Restaurant, welches scheinbar ein echter Geheimtipp unter Einheimischen war. Es sah beim reinkommen schon komplett luxuriös aus, mit Bärenfellen über den Sitzen und einem sehr schönen, rustikalen Stil.

Wir bestellten uns eine Steakplatte, welche wir uns teilten, dazu gab es Pommes, Reis, Salat und Brot.

Nach einem wirklich sehr schönen Abendessen zahlten Mutter und ich dann die Rechnung, als dank für Yennys Gastfreundschaft und Zeit und beim Blick auf die Rechnung fragten wir uns kurz, ob das jetzt stimmen kann.

Auf der Rechnung standen keine 30€. Wir hatten jeder ein großes Stück Rindersteak und auch noch jeweils Getränke. Doch auch nach überprüfen der Rechnung stimmte der Preis tatsächlich.

Wow. Was für Preise.

Yenny fuhr uns noch zu einer Wechselbude, welche doppelt so gute Wechselkurse hatte wie normale Banken und nachdem wir so viel Euros wie möglich wechselten, ging es dann zurück zu unserem Hotel.

Wir verabschiedeten uns bei Yenny und dankten Ihr für alles und dann ging es zeitig ins Bett, um uns den wohlverdienten Schlaf in einem Bett abzuholen, welchen wir ja jetzt schon seit zwei Tagen nicht mehr hatten.

Von Santa Cruz de la Sierra in Boliviens Amazonasgebiet

Mittwoch 13.11. - Tag 4

Früh ging es aus den Federn, denn heute sollten wir in das Amazonasgebiet rund um die Stadt Rurrenabaque fliegen. Vorher gab es noch ein Frühstück am Pool, ehe es per Taxi zum Flughafen ging.

Am Flughafen angekommen, hatten wir die Ruhe weg, da kaum was los war und der Flieger auch pünktlich angekündigt war.

Nun sollte also unser erster Inlandsflug Boliviens starten. Wir flogen eine gute Stunde, bis nach Cochabamba, von wo wir per Umstieg nach Rurrenabaque fliegen sollten.

Der erste Flug war relativ unspektakulär, was sich in Cochabamba dann aber ändern sollte. Es ging in Cochabamba nämlich in einen Mini Jet, welcher uns ins Amazonas Gebiet fliegen sollte.

In einem so kleinen Linienflug hatte ich bisher auch noch nicht gesessen.

Nur eine handvoll Menschen stieg zusammen mit uns ein, ehe es vom Piloten noch das ein oder andere Wort zu hören gab.

Der Flug sollte ebenfalls eine Stunde gehen und nach einiger Zeit in der Luft, erblickten wir das erste Mal den Fluss Beni, welcher ein Ausläufer des Amazonas ist.

Er schlängelte sich quer durch das riesige Amazonas-Regenwaldgebiet.

Schon sehr beeindruckend zu sehen, diese typisch braune Farbe, wie man es sonst nur aus Dokus kennt.

Nachdem wir einige Zeit dem Fluss folgten, ging unser Flieger mitten im Regenwald runter. Nach der Landung mussten wir staunen, denn hier gab es lediglich eine mini Landebahn und ein winziges Flughafengebäude, welches unmittelbar umringt von Dschungellandschaft war.

Kurzer Funfact am Rande:

Als wir aus der Droschke ausstiegen, hatte ich noch auf der Landebahn automatisch bestes WLAN. Das sind immer solche Momente, wo man sich fragt, warum sowas in Deutschland nicht geht.

Wir stiegen also aus dem Flieger und gingen einige Meter Richtung des kleinen Flughafengebäudes. In dem Gebäude selber war quasi nichts los. Lediglich die ankommenden Reisenden waren hier zugegen.

Das gute WLAN kam uns gelegen, denn wir hatten weder eine Tour für die nächsten Tage gebucht, noch hatten wir eine Unterkunft für heute Abend.

Ganz schön spontan alles, aber meiner Meinung nach hier in Südamerika locker machbar und laut einigen Internetartikeln genau das Richtige für Rurrenabaque.

Zu allererst mussten wir also nun in die Innenstadt von Rurrenabaque kommen.

Vor dem Flughafen standen ein paar TukTuks, wovon wir dann für umgerechnet 2 € eines nahmen.

Und so saßen Mutter und ich zusammen mit all unserem Gepäck in einem TukTuk und fuhren in Richtung Rurrenabaque.

Die Umgebung war schon sehr beeindruckend mit den Palmen und dem umliegenden Regenwald.

TukTuks prägten, neben Motorrädern, den Hauptverkehr und es fühlte sich definitiv so an, wie wir es uns im Amazonas Gebiet vorstellt hatten.

Wir suchten bereits am Flughafen mit dem WLAN noch ein bezahlbares Hostel raus und ließen uns dann dort absetzen.

Am Hostel angekommen, mussten wir, bei dem für ein Doppelzimmer verlangten Preis, zwei mal hingucken. 14,90€ zusammen für beide Personen, inklusive Frühstück. Da kann man wohl wirklich nicht meckern.

Das Hostel war online super bewertet, ist zentral gelegen und war vor Ort gebucht sogar nochmal deutlich günstiger, als im Internet ausgeschrieben.

Es gab im Innenhof einen Pool, einige Hängematten und eine Happy-Hour Bar. Das Zimmer war sehr einfach gehalten, mit zwei Einzelbetten inklusive übergespannten Mosquito netzen.

Wir hatten halt keinerlei Ansprüche und dementsprechend war diese Unterkunft für heute Nacht einfach nur perfekt. Für diesen Preis sowieso.

Unser erster Plan hatte also schon mal wunderbar funktioniert! Ohne eine Unterkunft vorab zu buchen, sogar noch günstiger weg gekommen, als geplant.

Nun hieß es für ab morgen eine ordentliche Tour in die Pampas von Bolivien zu finden.

Die „Pampas von Yacuma“ sind Feuchtgebiete im Bolivianischen Amazonasbecken und sind geprägt von einer wahnsinnigen Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen.

Wir gingen also los in die Stadt, um uns einerseits etwas das kleine Örtchen anzusehen und andererseits verschiedene Touranbieter zu vergleichen.

Es ging also von unserem Hostel aus zu Fuss in die unmittelbare Innenstadt.

Ein kleiner Shop bzw Kiosk reihte sich an den nächsten.

Wir schlenderten vorbei an einigen lokalen Läden und schnupperten immer mal wieder wo rein.

Die Palmen und die mit Regenwald bewachsenen Hügel im Hintergrund erinnerten uns zwischendurch daran, wie paradiesisch es hier ist. Die unberührte Natur und die Geräusche der Umgebung, welche aus den Wäldern kamen, waren echt beeindruckend.

Während wir durch die Stadt gingen und das wirklich schöne Wetter und die Sonne genossen, ließen wir uns zwischendurch immer mal wieder in kleinen Shops nach Pampas Touren beraten.

Der ein oder andere Anbieter konnte dabei mehr oder auch weniger überzeugen.

Zu allererst war es aber geil zu sehen, dass wir scheinbar alles richtig gemacht hatten, einfach so hier her zu fliegen, ohne irgendwas geplant zu haben. Denn sogar für morgen früh direkt gab es etliche Touren, welche noch verfügbar waren.

Wir schlenderten also erstmal weiter durch die Stadt entlang am Rio Beni, dem Amazonasausläufer, welcher diese typisch braune Farbe hatte.

Am Fluss selber, lagen einige Boote an, welche scheinbar von Einheimischen genutzt werden.

Wir gingen den Fluss entlang, vorbei an einigen Obstständen, an denen riesige Bananenstauden lagen.

Frischer bekommt man sicherlich kein Obst.

Es war schon wieder einer dieser Momente, in denen ich mir dachte, „Was geht hier schon wieder ab?!“, als ich den jungen Obstverkäufer genauer betrachtete.

Er stand dort im BVB Trikot. Unfassbar. Mitten im Bolivianischen Amazonasgebiet stand der junge Mann, der scheinbar nicht mal wusste, was Borussia Dortmund überhaupt ist.

Meine Mutter verständigte sich auf spanisch mit ihm und er war sichtlich verwirrt, als wir ihn auf sein Trikot ansprachen und ihm sagten, dass wir aus Dortmund kommen würden. Naja, er raffte zwar nicht, was wir ihm grade sagen wollten, aber dafür hatte er eine besonders schöne Fälschung erwischt.

Das Trikot war offensichtlich mit KI designt, denn dieses Trikot gab es in der Art niemals und auch die aufgedruckten Wappen und die Aufschrift „Grobes Telple“ waren ganz klar per KI erstellt.

Immer geil zu sehen, wie bekannt (oder auch nicht) Borussia Dortmund überall auf der Welt ist.

Wir buchten nun, nachdem wir uns bei mehreren Anbietern ein Bild machten, eine etwas teurere Tour, allerdings hatten wir bei dem Anbieter mit großem Abstand den besten Eindruck.

Teilweise wollten manche Anbieter die Hälfte des Preises von uns, allerdings saßen wir dort dann aber auch mit lauter Musik in einem Wohnzimmer und die beratende Person saß mit einem Handtuch auf dem Kopf vor uns, da sie gerade aus der Dusche gekommen war.

Außerdem waren wir preislich auch noch immer deutlich unter dem im Internet aufgerufenen Preis.

Nach dem Buchen der morgigen Tour ging es für uns dann noch in eine lokale Apotheke, in der wir uns noch Mückenspray für die nächsten Tage besorgten.

Wir gingen nun zurück zum Hostel, wo wir uns für den Tag nach der Pampas Tour einen Bus in Richtung La Paz buchten, ehe es per TukTuk auf einen in der Nähe befindlichen Aussichtspunkt gehen sollte. Hier sollte man einen guten Blick über die Stadt und die umliegenden Berge und Wälder haben.

Der Weg mit dem Tuktuk stellte sich aber als holprig heraus, da der Weg über einen extrem huckeligen Schotterweg ging. Es ging steil hinauf, immer weiter in den Wald hinein.

Nach ein paar Minuten erreichten wir dann den Aussichtspunkt. Hier oben war man wirklich fern ab von allem. Immerhin gab es hier ein kleines Café mit einer wunderschönen Terrasse.

Der Ausblick war wirklich magisch. Im Hintergrund hörte man die Geräusche des Regenwaldes in der Abenddämmerung.

Die Anlage der Aussichtsplattform war wirklich traumhaft schön. Es gab sogar einen Pool und eine Schaukel, in der man den Moment genießen konnte.

Wir saßen also mit einem kalten Getränk da, lauschten dem Dschungel und sahen zu, wie die Sonne über dem Rio Beni in den mit Regenwald überwachsenen Bergen verschwand.

Nach einiger Zeit hörten wir ein rascheln in den Büschen unter uns und entdeckten eine Katze, welche eine Art Beutelratte jagte, welche aber mindestens so groß war wie die Katze selbst.

Wir hatten uns mit unserem TukTuk Fahrer für 7 Uhr hier oben verabredet, da wir ansonsten wohl nicht mehr zurück in die Stadt gekommen wären. Hier war man wirklich fern ab von allem.

Mit dem Tuktuk ging es dann also wieder runter in die Stadt. Mittlerweile war es auch komplett dunkel und wir wollten noch eine Kleinigkeit essen.

Am Straßenrand in Rurrenabaque gab es einen kleinen Laden, vor welchem ein Holzkohlegrill stand. Perfekt für unser Abendmahl. Es gab für kleines Geld Schweinefleisch-Spieße direkt von der offenen Flamme. Einfach nur geil.

Nachdem wir satt waren, ging es in unser Hostel, um bei der abendlichen Happy Hour unseren ersten Tag im Amazonas Gebiet ausklingen zu lassen.

Tag eins im Amazonas Camp in den "Pampas del Yacuma"

Donnerstag 14.11 - Tag 5

Nach unserer erholsamen Nacht im Hostel unter Mosquitonetzen starteten wir bei bestem Sonnenschein mit einem Obstfrühstück in den Tag.

Nach dem Frühstück ließen wir noch einige Klamotten im Hostel und gingen zum Touranbieter für die nächsten 3 Tage und 2 Nächte. Dort angekommen gab es eine kleine Einführung für die nächsten Tage.

Es ging mit einem Minibus mit unserem Fahrer und einem weiteren schweizerischen Touristen, welcher ab sofort Teil unserer Tour war, Richtung den Pampas.

Unser Fahrer Julio erzählte uns zu Beginn, dass ich als Beifahrer jetzt den Job hätte, meine Augen offen zu halten, um ggf. einige Tiere auf der Fahrt zu erspähen.

Bei sonnigem Wetter ging es nun also los auf die etwa 3 stündige Fahrt Richtung Pampas.

Relativ kurz nach Start, sagte unser Fahrer uns, dass wir nun auf die Suche nach Faultieren gehen würden. Diese würden wohl auf dem Weg gerne rechts und links in den Bäumen hängen und ich als Beifahrer hatte ja den Job, diese zu erspähen.

Das Faultier blieb zwar zunächst aus, dafür bekamen wir aber einige andere Tiere zu sehen.

Papageien, Adler, Geier und etliche andere Dschungelbewohner.

Auch wilde Pferde und Capibaras liefen neben der Straße entlang. Davon wurden leider auch einige überfahren, ganz zur Freude einiger Geier.

Unseren ersten Stop gab es dann, nachdem ich etwas in einem Baum gesichtet hatte.

Und tatsächlich saß dort nur einige Meter von uns entfernt ein bunter Tucan. Was für ein schöner Vogel.

Weiter ging es und wir entdeckten eine Straußenfamilie mit 9 Jungen.

Etwas weiter war es dann soweit:

Ein Faultier hing am Rande der Straße in einem Baum.

Wahnsinn, was für eine Natur!

Nach einigen Fotos ging es weiter und die Route führte allmählich durch einige kleine Dörfer, unter anderem Santa Rosa.

Hier war man wirklich in einer komplett anderen Welt angekommen.

Kleine Holzhütten reihten sich aneinander und hier war wirklich die Welt buchstäblich noch in Ordnung.

Schweine waren in den Vorgärten und auf einer Veranda beobachteten wir ein kleines Mädchen, welches mit einem Papageien spielte, der gerade neben einigen Milchflaschen saß.

Unser Guide sagte uns, dass hier in ein paar Monaten während der Regenzeit alles unter Wasser stehen würde. Unglaublich. In unseren Köpfen versuchten wir uns vorzustellen, wie es dann hier wohl aussehen mag.

So ganz bekamen wir das aber nicht hin. Undenkbar, dass die Menschen hier alle paar Monate gefühlt mitten im Wasser leben und ihre Häuser unter Wasser stehen.

Wir fuhren weiter und erreichten den offiziellen Eingang der Pampas. Hier mussten wir an dem kleinen Häuschen den Eintritt in bar bezahlen, ehe die Fahrt weiter ging.

Wir erreichten eine Art Fähre. Auf einem kleinen Flusslauf lag ein Floß welches mit Handkraft rüber gezogen wurde, um Autos, Menschen und Tiere von der einen auf die andere Seite zu bekommen.

Erst dachte ich, wir würden mit dieser Fähre auf die andere Seite fahren. Es wurde aber noch besser.

Zwei Mitarbeiter unseres Touranbieters warteten bereits auf uns und wiesen unseren Fahrer ein, wie er durch einen Graben zu fahren hatte.

Wir dachten das wäre schon gaga. Aber von dort an ging es weiter, in einen immer dichteren Waldweg. Nach wenigen Metern wurde es so schlammig, dass wir drei Touris schon sagten "Ey da kommen wir doch niemals durch".

Und so kam es, wie es kommen musste.

Unser Fahrer war offensichtlich zuversichtlicher und so steuerte er uns voller Selbstvertrauen genau in den Schlamm hinein.

Nach nur einigen Augenblicken war allen im Auto anwesenden Personen klar, dass es hier so schnell nicht weiter gehen würde.

Wir steckten natürlich fest und es ging weder vorwärts noch rückwärts.

Der Schlamm wurde durch die durchdrehenden Räder so hoch geschleudert, dass die komplette Scheibe mittlerweile auch voller Schlamm war.

Wir wollten Abenteuer, wir haben Abenteuer!

Es dauerte etwas, bis unser Fahrer es aufgegeben hatte, aus dem Schlamm eigenständig herauszukommen. Er sagte: „So, ihr cremt euch bitte zuerst mit Mosquitoschutz ein“

Die Mosquitos sollten hier extrem heftig sein. Das hatten wir bereits vorab im Internet gelesen und auch unser Anbieter bestätigte es uns bereits in Rurrenabaque, wo wir uns mit ausreichend Mückenspray eindeckten.

Wir sprühten uns also im Auto ordentlich ein und dann versuchten wir, schlammfrei aus dem Auto zu kommen, was mehr oder weniger gut funktionierte.

Es kamen nun mehrere Autos an, welche auch von unserem Anbieter waren und ebenfalls die Straße passieren wollten.

Eine absurde Szene. Wir standen schmunzelnd da und beobachteten unsere auf spanisch fluchenden Guides, wie sie verzweifelt versuchten, unser Auto aus dem Schlamassel zu ziehen.

Nach einigen Versuchen wurde dann ein Seil besorgt, welches am Auto befestigt wurde. Unsere Guides steckten dabei teilweise knöcheltief im Schlamm.

Nun wurde versucht, das Fahrzeug mit den Händen raus zu ziehen. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und so wurde Tauziehen mit dem feststeckenden Auto gespielt.

Nach einigen "Hau ruck" tat sich was und wir bekamen mit gemeinsamer Manneskraft den Minivan aus dem tiefen Morast befreit.

Geile Situation :D

Sowas ist immer absolut witzig, wenn es hinten raus gut läuft.

Die fluchenden Bolivianer, welche verzweifelt am austüfteln waren, wie das Auto wieder dort raus kommt. Einfach witzig.

Während all der filmreifen Unterhaltung konnten wir eines aber schonmal feststellen:

Die extrem starke Sonne, gepaart mit den unendlich penetranten Mosquitos, waren im Vorfeld nicht übertrieben worden.

Mistviecher!

Es ging nun also wieder in unseren Van, welcher mittlerweile voller Mosquitos war.

Unserer Überraschung entgegen, wurde nun erneut versucht, durch das gefühlt unendliche Moor der Straße zu kommen. Das kann doch nichts werden.. So sagten wir, während unser Fahrer mit Vollgas auf den Schlamm zusteuerte.

Er fuhr etwas weiter rechts am Rande des Tümpel entlang, was scheinbar deutlich besser funktionierte, als noch beim ersten Mal. Wir kamen zwar ins schlittern, aber trotz allem schafften wir es tatsächlich durch den Schlamm.

Wir haben Abenteuerurlaub gebucht und nun auch bekommen.

So kann eine Amazonas Tour starten.

Nach nur wenigen Metern, welche wir dann weiter fahren konnten, kamen wir in unserer Lodge für die nächsten 3 Tage und zwei Nächte an.

Wir wurden von einigen Mitarbeitern mit einem kühlen Fruchtgetränk begrüßt.

Und es tat wirklich gut, was kaltes zu trinken, nach all der Aufregung.

Während unser Fahrer uns zu unserer Bleibe brachte, bewunderten wir die Lodge.

Es war wirklich märchenhaft, wie die Sonne durch die Palmen schien. Die laute der Natur dazu, kann man außerdem nicht wirklich wiedergeben. Es war alles in allem wirklich perfekt.

Wir bekamen eine Holzhütte gezeigt, in welcher unser Zimmer für die nächsten Tage war.

Ich denke, die Lodge kann am besten durch die Fotos gezeigt werden. Anders wird es ihr nicht gerecht.

Wir hatten ein wirklich schönes Zimmer mit Mosquitonetzen über den Betten, was hier mit das wichtigste sein dürfte.

Da wir durch unsere Schlammschlacht spät dran waren, ging es direkt in die Aufenthaltshütte. Dort wurde immer gegessen und es diente als Aufenthaltsraum.

Andere Gäste, welche scheinbar nicht erst seit heute hier vor Ort waren, hatten bereits ihr Essen vor sich. Es waren einige Gruppen aus verschiedensten Ländern, welche allerdings offensichtlich nichts mit unserer Gruppe zutun hatten.

Jedes Grüppchen hatte seinen Guide mit am Tisch. Unsere Gruppe bestand aus Mama, mir und dem Schweizer Nico.

Zusammen mit unserem Guide für die nächsten Tage, Willman, gab es dann die erste Mahlzeit.

Es gab Spaghetti mit Reis und einer Art Tomatensauce mit Hackbällchen und einem Salat. Wir hatten essenstechnisch wirklich so mit garnichts gerechnet, hier in der Pampa.

Echt lecker, darauf kann man aufbauen die nächsten Tage!

Nach dem Essen hatten wir noch etwas Zeit, uns umzusehen und in unseren Zimmern einzurichten.

Wir nutzten die Zeit vor allem um den unter unserem Camp lang fließenden Fluss Rio Beni genauer zu beobachten.

In einer am Hang liegenden Hängematte ließ es sich mit vollem Magen im Schatten der Mittagshitze so richtig gut gehen. Von dort aus hatten wir einen guten Überblick über den gebogenen Flusslauf.

Wir erspähten neben einigen Fischreihern und interessanten Vögeln außerdem die ersten Schildkröten, die direkt an unserem Camp im kühlen Wasser lagen.

Außerdem flogen das erste Mal „Ara“ Papageien über unsere Köpfe. Dabei war der typische Schrei der Vögel zu hören.

Hier in der Hängematte ließ es sich echt leben.

Die Mücken taten aber auch ihr bestes, um diese Ruhe zu stören. Mein Gott, was für Mistviecher!

Was Tiere angeht war hier einiges los! Wir erspähten im Camp, neben Riesenameisen, eine Gottesanbeterin und einen Riesenleguan, der mit Sicherheit über einen Meter groß war.

Nach unserer Akklimatisierung im Camp, ging es dann zusammen mit unserem Guide und Nico auf ein Holzboot, mit welchem wir die nächsten Stunden auf Tiersuche gehen wollten.

Obwohl wir die Mittagshitze etwas überbrückt hatten, knallte die Sonne noch immer ganz schön!

Von der Tierwelt war das hier der absolute Hammer!

Wie viele verschiedene Vogelarten, Schildkröten und Caimane wir zu sehen bekamen, war schon krass.

Nach einigen hundert Metern durchs seichte Wasser, entlang dem geschlängelten Fluss, erblickten wir weit oben in einem Baum einige Papageien. Dies konnte ich mir und meiner Kamera natürlich nicht entgehen lassen.

Generell war es hier wirklich ein Traum für Tierfotografen.

Nach einiger Zeit kamen wir an einer Gruppe verschiedener Affen vorbei. Die Äffchen waren extrem am schreien und offensichtlich interessiert an unserem Essen.

Das dürfte daran liegen, dass einige Anbieter hier wohl die Affen füttern, weshalb sie dachten, sie bekommen von uns auch etwas.

Die goldbraunen Affen waren einfach nur knuffig anzusehen.

Nachdem die Äffchen merkten, dass es hier wohl nichts zu Essen gibt, waren wir dann auch nur noch halb so interessant für sie.

Es war an der Zeit, mal meine Drohne zu testen. Diese ließ ich also hinter unserem Boot her fliegen. Die Aufnahmen wissen definitiv zu überzeugen.

Die wohl spektakulärste Sichtung des Tages, war dann nach einiger Zeit flussabwärts ein Cayman, welcher eine extrem große und giftige Schlange in seinem Maul hatte.

Selbst unser Guide wusste in der Situation nicht, was gerade abgeht.

Was für ein Glück, ein solches Naturschauspiel mit eigenen Augen sehen zu können.

Die Mücken wurden, je mehr die Sonne verschwand, immer schlimmer und so gab es eine Situation, wo so viele Mücken auf einmal um mich herum schwirrten, wie ich es bisher noch nicht erlebt hatte.

Es war wirklich schlimm und selbst das krasseste Mückenspray, welches absolut nach Tod roch, brachte kaum was.

Die Dreckviecher stachen sogar durch meine langärmligen Klamotten, welche wir ja extra wegen den Mücken anhatten.

Auf dem Rückweg kamen wir noch an einem Baum vorbei, in welchem oben in der Baumkrone größere Brüllaffen saßen. Diese konnten wir allerdings nicht wirklich gut erkennen, da sie zu weit weg waren.

Dafür bekamen wir aber die kleinen Äffchen erneut zu Gesicht.

Nach insgesamt drei ereignisreichen Stunden ging es dann langsam wieder zurück Richtung Camp.

Im Camp ließen wir noch etwas den Tag bei dämmernder Sonne und reichlich Mosquitos ausklingen, ehe es abends noch ein astreines Abendessen gab.

Es gab Karpfen mit Kartoffeln, Reis und einer super leckeren Kräutersauce. Das holte selbst mich, als absoluten Fischhasser, ab.

Es gab in unserem Camp insgesamt acht Köche. Das merkte man beim Essen definitiv.

Nach dem Abendessen ging es dann direkt nochmal aufs Boot, da es bereits dunkel geworden war und wir nun mit Taschenlampen nach Kaimanaugen suchen wollten.

Durch die Dämmerung waren die Moskitos aber erst so richtig auf trapp gekommen. Es war wirklich mega heftig, wie penetrant die Viecher waren.

Mit unseren Taschenlampen ging es dann also auf die Suche nach leuchtenden Augen. Die Lichtverhältnisse waren für Fotos leider alles andere als optimal.

Unser Fahrer fuhr extra langsam den Fluss hinunter und es dauerte nicht lange, bis wir die ersten Augen sichteten.

Die Taschenlampen leuchteten mehrere hundert Meter weit und so war es wirklich beeindruckend, wie viele leuchtende Augen rechts und links des Ufers zu sehen waren. Tausende Fledermäuse schossen uns um unsere Ohren.

Der Nacht einfach zu lauschen, war allerdings das spannendste. So viele verschiedene Tierlaute zu hören, war einfach beeindruckend.

Zwischendurch raschelte es immer mal wieder in den Büschen und es war generell mega spannend, was so in der Dunkelheit verborgen war.

Nach circa einer Stunde ging es auf den Rückweg Richtung Lodge, wo wir dann noch einen schwarzen extrem großen und gefährlichen Cayman sahen. Dieser war Tagsüber bereits an unserer Lodge gewesen und mit Sicherheit um die drei Meter lang.

Nach Rückankunft sollte es das mit tierischen Sichtungen aber noch nicht gewesen sein.

Direkt in unserem Camp war Bewegung in einem der Bäume. Unser Guide sah das natürlich sofort und rief uns dazu.

Im Baum saßen zwei „Cuandos“ (Stachelschwein) und aßen seelenruhig die Früchte, welche an den Ästen hingen.

Meine Güte, ist das geil!

Es ließ sich keineswegs aus der Ruhe bringen und beachtete uns quasi nicht. Was für eine Tierwelt!

Nach einem extrem coolen Tag ging es dann etwas Schlaf tanken.

Doch auch auf unserem Zimmer erwartete uns eine weitere Überraschung.

Beim Betreten unseres Badezimmers kam mir eine Fledermaus entgegen. Ich hatte den Schock meines Lebens!

Ich flüchtete in unser Schlafzimmer und verschloss direkt die Tür. Nach einer Weile guckte Mutter mal nach dem Rechten und die Fledermaus war einfach weg. Wo auch immer sie hin war, sie war weg.

So machten wir uns bettfertig und hofften auf eine erholsame Nacht.

Doch kurz nachdem das Licht aus war, hörte man es über uns flattern.

Es war nur ein Mückennetz als Decke unter dem ansonsten offenen Dach und deshalb schwirrten dort einige Fledermäuse, direkt über unseren Köpfen. Diese gaben auch einige Laute von sich.

Das konnte ja ne Nacht werden..

Piranha fischen und Rosa-Flussdelfine im Rio Beni

Freitag 15.11. - Tag 6

Nach einer kurzen und durch Fledermäuse wach gehaltener Nacht, ging es um 5 Uhr früh aus den Federn.

Direkt nach dem Aufstehen brachen wir mit unserem Guide in der noch dunklen Morgenstunde zu einer Bootstour zum Sonnenaufgang auf. Der Amazonas war bereits erwacht und so hörte man wieder einiges an Tieren.

Mit Taschenlampen bepackt sahen wir auch noch einige leuchtende Caimanaugen, ehe es dann etwas heller wurde.

Beim passieren des Flusses hörten wir ein lautes Gebrüll aus einem hohen Baum am Rand des Flusses. Das Gebrüll gehörte zu einigen Brüllaffen, welche sich dann allerdings zügig aus dem Staub machten.

Wir legten an einem kleinen Hügel an und gingen von Bord unseres Bootes. Von hier aus sollte man einen tollen Sonnenaufgang sehen können, dieser ließ allerdings auf sich warten.

Der Himmel war alles in allem leider nicht sehr beeindruckend.

Unsere Aufmerksamkeit wurde allerdings von einem weit entfernten, großen Baum erregt. Unser Guide erklärte Mutter, er würde Bewegung im Baum sehen.

Wir hörten außerdem Affengebrüll, welches laut unserem Guide wohl daher kommen könnte. So wurde es Zeit für meine Drohne. Diese hatte ich vorsichtshalber mitgenommen. In einigen hundert Metern Entfernung stand der besagte Baum und zu diesem steuerte ich meine Drohne.

Nach einigen Minuten Suche, fand ich dann tatsächlich eine Gruppe Brüllaffen, welche durch den Baum sprangen.

Was für Bilder!

Ohne die Drohne wären wir nicht mal ansatzweise in der Lage gewesen, die Affen zu sehen, geschweige denn Bilder von ihnen zu machen.

Nach den beeindruckenden Affen ging es dann per Boot zurück zum Camp, wo bereits einige kleinere Kapuzineräffchen in den Bäumen hin und her sprangen.

Unser Guide meinte, sie wüssten, dass es jetzt Frühstück gibt. Und dieses gab es nun auch.

Nach dem Frühstück ging es noch etwas in die Hängematte und dann ging es mit Gummistiefeln bepackt per Boot auf Anacondasuche.

Nach der tierreichen, aber unspektakulären Bootsfahrt, ging es zu Fuß weiter.

Die Mücken waren wirklich geisteskrank. Unser Guide meinte, es wäre lange nicht mehr so schlimm mit den Mücken gewesen.

Mit den Gummistiefeln ging es durch einige Büsche und tiefe Schlammpfützen. Es machte mir definitiv Spaß, mit den Gummistiefeln wie ein kleines Kind durch den Schlamm zu laufen.

Wir gingen eine ordentliche Weile, während unser Guide immer mal wieder mit einem Stock Äste hochhob, um eventuell eine Anaconda zu entdecken.

Es ging nach einiger Zeit in etwas dichteres Gestrüpp in welchem wir unteranderem ein Skelettierten Cayman Kopf fanden. Spannend.

Nach einiger Zeit fanden wir allerdings leider auch immer noch keine Anaconda. Unser Guide sagte uns bereits vorab, dass die Saison für Anaconda noch nicht da wäre und es unwahrscheinlich sei eine zu entdecken.

Trotzdem war es eine spannende Suche.

So machten wir uns bei einer ordentlichen Hitze bei weit über 30 Grad auf den Rückweg.

Nach der Rückkehr gab es direkt das leckere Mittagessen und es ging für einige Zeit zurück in meine geliebte Hängematte um etwas die Seele und meine Füsse baumeln zu lassen.

Von dort aus beobachtete ich erneut einige Schildkröten im Fluss und erspähte ein Capibara welches sich in unser Camp verirrt hatte.

Nach der kleinen Mittagspause ging es zurück in das Boot um Piranhas zu fischen.

Es ging Wieder Fluss aufwärts und wir erspähten erneut in einem Baum eine Gruppe von insgesamt 8 Ara-Papageien.

Diesmal liess ich die drohne steigen um die Gefiederten Freunde etwas besser auf die Kamera zu bekommen.

Nach den Aufnahmen fuhren wir noch ein Stück weiter und legten mit dem Boot an um von hier aus die gefrässigen Piranhas zu fischen.

Unser Guide machte uns hierfür einfach einige Stücke Fleisch an einen Angelhaken welcher an einer langen schnur befestigt war und diesen schmissen wir dann einfach ins Wasser.

Beim Piranha fischen war es wichtig dass wir sobald Bewegung zu spüren war die schnur ruckartig zu uns zogen.

Sobald der Fleischköder im Wasser war tat sich auch sofort einiges.

Nach nur wenigen versuchen hatte ich dann auch meinen ersten Piranha aus dem Wasser gezogen.

Dieser Zappelte nun am Rand des Flusses und es wurde natürlich ein Erinnerungsfoto geschossen.

Als ich den Piranha in der Hand hielt sah man auch direkt die scharfen Zähne was echt beeindruckend war.

Da ich eigentlich eh keinen Fisch mag hätte ich ihn dann am liebsten direkt wieder ins Wasser geschmissen unser Guide bestand allerdings darauf dass wr ihn heute Abend mal probieren sollten.

Und so fischte nach einigen weiteren Versuchen auch Mutter ihren ersten Piranha und so ging es mit unserem Abendessen bepackt zurück Richtung Lodge.

Da der Wasserstand im November noch extrem niedrig war gab es leider im Fluss selber nur wenige Rosa Flussdelfine.

Ausser einigen wenigen Bewegungen im Wasser (was definitiv auch schon spannend war) war es nicht möglich diese zu sichten.

Deshalb schlug unser guide vor zu einer nahegelegenen Lagune zu fahren wo ganz sicher welche zu finden sein sollten.

Es ging von dem Camp aus mit dem Boot Fluss abwärts wo wir nach einigen Minuten am Land anlegten und von dort aus in ein Auto stiegen.

Mit dem Auto ging es aus dem Nationalpark raus durch die Stadt Santa Rosa. Hier staunten wir wieder über das rege treiben in dem kleinen Dorf.

Ganz in der Nähe befand sich der riesige See.

Bei einer wundervollen Abenddämmerung schlenderten wir also zu einem Steg welcher sich direkt neben einem kleinen Kiosk befand an welchem wir uns eine Kühle Cola genehmigten.

Direkt vor dem Kiosk rannten einige frei lebende Baby Sträusse herum.

Wir schlenderten auf dem Steg entlang und genossen den Ausblick während einige einheimische jugendliche mit einem Standuppaddel im Wasser waren.

Diese hatten sichtlich spass und wir entdeckten auch warum.

Sie machten einige laute mit dem Stand up Paddel und einigen Wasserflaschen indem sie diese auf die Wasseroberfläche schlugen.

Mit diesem lärm versuchten sie laut unserem guide angeblich einige Flussdelfine anzulocken.

Das trifft sich ja bestens denn wir waren nicht nur für die wundervolle Aussicht hier sondern eben für genau diese Delfine.

Nach nur wenigen Augenblicken sahen wir eine Bewegung im Wasser welche auf uns zu steuerte.

Die Geräusche der Wasserflaschen zeigten bei dem Delfin anscheinend Wirkung.

Der Delfin war durch die sich spiegelnde sonne allerdings leider nicht zu erkennen auch wenn ab und zu mal etwas aus dem Wasser ragte.

Es waren ausserdem mehrere Delfine welche offensichtlich unter anderem sehr verspielt wirkten.

Da wir ausser einigen eindeutigen Bewegungen welche sogar direkt bei uns am Steg waren nicht wirklich was sehen konnten war die letzte Hoffnung die Drohne.

Vielleicht konnte man ja von weit oben etwas mehr von den rosa Flussdelfinen sichten.

Ich startete also meine Drohne was einige neugierige blicke der einheimischen jugendlichen auf sich zog.

Schon bereits kurz nach dem starten konnte ich es nicht glauben.

Man konnte sie erkennen. Ist das beeindruckend!

Zwar nicht aus nächster nähe aber immerhin überhaupt zeigten die verspielten Delfine sich welche immer in zweier Gruppen unterwegs waren.

insgesamt um die 6 Delfine konnte ich sichten welche immer in den besagten Grüppchen unterwegs waren.

Ich guckte mich um und genoss einfach diesen Augenblick.

Das fantastische Panorama mit der unter gehenden sonne und in meiner Hand auf dem display Rosa Flussdelfine welche in der spiegelnden sonne spielten.

Ich hatte es nicht ansatzweise für möglich gehalten dass wir wirklich Delfine sehen würden und so waren wir nun um so glücklicher.

Wir hatten leider nicht all zu viel zeit diesen Augenblick zu geniessen, da die sonne schon sogutwie weg war und wir ja noch mit unserem boot zurück ins camp fahren mussten und das Abendessen wartete.

Es ging nun also zurück Richtung unseres Bootes. Auf dem Weg hielten wir noch kurz an einem Supermarkt um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen.

Der Orangen leuchtende Mond war an diesem Abend so riesig wie ich ihn annähernd in meinem leben noch nicht gesehen hatte. Dieser stand über einem abgeranzten fussballplatz auf welchem eine Kuh stand. Hatte irgendwie was magisches an sich.

Nach Ankunft an unserem Boot war es schon komplett dunkel.

Unser Guide fragte ob wir eine Taschenlampe mit hätten denn er hatte seine offensichtlich vergessen. Aus Zufall hatten wir noch unsere Lampe von morgens in der Tasche. Wenn wir diese nicht gehabt hätten wären wir wohl so ziemlich am arsch gewesen.

Denn ich musste nun unserem Fahrer den Weg leuchten dass er nicht gegen irgendwelche bäume oder Felsen steuert. Spannend. Ging aber gut.

Zurück in unserem Camp gab es dann das Abendessen inklusive unserer selbst gefangener Piranhas. Diese waren offensichtlich frittiert worden.

Ich nahm den Fisch in die Hand und bestaunte seine nach wie vor vorhandenen scharfen zahne.

Nicht so ganz mein fall war halt auch dass er noch in einem stück war.

Ich bin eh schon kein fisch fan und dann noch diese kleinen Gräten raus zu Friemeln war jetzt echt nicht meins. Er schmeckte… naja nach fisch halt.

Ob das jetzt ein besonders leckerer fisch Geschmack war kann nicht nichtmal sagen. Nur dass es nichts für mich war. Aber eine spannende Erfahrung auf alle fälle.

Mein erster selbst gefangener fisch war ein Piranha den ich sogar probieren durfte. Kann wohl auch nicht jeder von sich behaupten.

Nach dem spannenden und vor allem anstrengenden und langen Tag wurde dann zeitig ins Bett gegangen um bei Fledermaus geflatter früh in die nacht zu starten.

Letzter Tag im Amazonas und fahrt nach La Paz

Samstag 16.11. - Tag 7

Nachdem es die letzten Tage immer früh aus den Federn ging wurde heute mal etwas entspannter angegangen und erst gegen 8 Uhr gefrühstückt.

Nach dem Frühstück ging es mit dem Boot Fluss aufwärts. Dort sollte es dann zu Fuß etwas weiter in den Regenwald hinein gehen.

Bei ordentlicher Hitze ging es zu Fuß durch dichtes Gestrüpp.

Unser Guide war stets bemüht Tiere zu sichten und so war nach kurzer Zeit ein sehr schöner bunter Vogel zu sehen.

Unabhängig davon ob wir hier viele Tiere sehen würden war alleine schon das Erlebnis hier durch zu laufen es absolut wert.

Während wir eine kleine Pause machten fing der Guide an aus einem Palmenzweig einen Fächer zu basteln.

Was für eine beeindruckende Leistung aus einer Palme sowas zu basteln und der Fächer dann auch noch so hält.

Bei dem Wetter durchaus praktisch einen Fächer gegen die hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze dabei zu haben.

Wir hatten zwar keine größeren Tiersichtungen vorzuweisen aber die Suche war trotzdem spannend und nachdem wir zurück in Richtung Boot gingen entdeckten wir noch ein Kolibri Nest. Der Kolibri Flog leider direkt weg als er uns sah und so schafften wir es nicht ihn auf ein Foto zu bekommen.

Unter einem Baum machten wir eine Pause um uns von der Mittagshitze zu erholen.

Während wir unter dem Baum saßen sahen wir in einem weit entfernten Baum mal wieder Bewegung und die Drohne ging erneut auf erkundungstour.

Diesmal war der Baum in einer ähnlichen Richtung wie bereits am morgen zuvor.

Einige Affen lagen auf einem frei liegenden Ast.nEinfach beeindruckend die Primaten mit Hilfe der Drohne so nah zu sehen.

Nachdem wir erneut einige Minuten die Affen beobachteten ging es per Boot zurück zur lodge um dort duschen zu gehen und zu Mittag zu essen.

Nach dem letzten super leckeren mal hier in der wirklich super schönen Unterkunft ging es dann bereits zurück Richtung Rurrenabaque.

Wir hatten hier wirklich tolle Tage voller Abenteuer und reichlich wilden Tieren. Diese Erfahrung werde ich definitiv so schnell nicht vergessen.

Da unser anreiseweg nachwievor aufgrund von Schlamm nicht passierbar war, ging es mit dem Boot flussaufwärts in Richtung Straße.

Dort wurden wir von einem Auto empfangen welches uns in Richtung Rurrenabaque brachte.

Auf der gut 2 stündigen Fahrt wurde die Zeit genutzt etwas Schlaf nachzuholen da die letzten Tage nicht all zu viel geschlafen wurde.

In rurre angekommen ging es erstmal in unser Hostel wo wir einige unserer Sachen gelassen hatten.

Bei bestem Wetter wurde dann noch der Pool getestet und danach ging es in ein Restaurant um uns noch eine Kleinigkeit zu genehmigen bevor es in den Bus Richtung la paz gehen sollte.

Nach dem Essen ging es dann unsere Taschen abholen und per Tuktuk Richtung Busbahnhof.

Am Busbahnhof deckten wir uns noch mit Verpflegung für die rund 13 stündige Busfahrt ein.

Unser Bus stand bereits am Terminal bereit und hier standen lauter junger Leute die den kostengünstigen Weg Richtung la paz nutzen wollten.

Nach einiger Zeit ging es dann in den Bus auf unsere Plätze.

Die Busse in Südamerika sind teilweise ein echtes Highlight. So konnte man die Sitze auf nahezu 180 grad ausklappen und es war super bequem. Sehr Komfortabel.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten und auf einen hoffentlich erholsamen Schlaf hofften hielt der Bus aber nach kurzer Zeit schon an.

Es kam eine Durchsage dass wir nun erstmal tanken mussten. Aufgrund der gasolin Knappheit dachten wir uns auch direkt: na das kann ja was geben.

Und so reihten wir uns in einer riesigen Schlange ein wobei wir aber bereits den Großteil einfach überholten. Hier haben Busse scheinbar Vorrang.

Der Bus öffnete seine Türen was uns zeigte: das kann hier dauern.

Nach einigen Minuten stiegen wir dann mal aus um uns das Ganze von näherem anzuschauen.

Es war bereits Stock duster und hier waren rechts und links die Straße entlang Kilometer lange Auto Schlangen. Wir standen bereits direkt vor der Tankstelle hatten aber trotzdem noch einige Autos vor uns.

Rechts von der Tankstelle standen hunderte(!) Kanister in einer weiteren Schlange und warteten darauf voll gemacht zu werden. An den Zapfsäulen selber ging quasi Nix.

Die Leute standen ratlos vor den Säulen und warteten offensichtlich auf die nächste Lieferung Benzin. Die Zapfsäulen schienen leer zu sein.

Nach einer ganzen Weile kam ein Tanklaster angefahren und hielt an der Zapfsäule um die Tankstelle nach zu tanken. Das dauerte natürlich auch wieder seine Zeit.

Es war alles eine Geduldsprobe und da muss man echt sagen kann man sich ja garnicht vorstellen dass das hier Alltag ist. und bei uns ging es schon schnell da wir alle überholen durften.

Wärend der Tankwart mit dem Laster die Säulen wieder füllte standen zur Sicherheit einige bewaffnete Polizeibeamte direkt dabei.

Hier scheint gasolin aktuell echt das wichtigste gut zu sein. Nach dem der erste Tanklaster leer war kam direkt der zweite.

Letztlich natürlich mal Echt krass mit anzusehen mit was die Einwohner sich hier täglich rumschlagen müssen. Wenn die einfachsten Sachen so kompliziert werden.

Nach einer ganzen Weile waren wir dann endlich an der Zapfsäule angekommen und mit vollem Tank konnte der Fahrt dann nichts mehr im weg stehen.

Gute eineinhalb Stunden brauchten wir fürs auftanken. Allerdings nichts im Gegensatz zu den normalen Leuten die teilweise Tage lang hier anstehen mussten.

Die Sitze waren wirklich super gemütlich und so konnte dank schlafmaske auch zeitig gepennt werden.

Tag eins in La Paz einer der verrücktesten Städte der Welt

Sonntag 17.11. - Tag 8

Gegen frühen Morgen wurde ich dann wach da der Bus eine Pause einlegte.

Ziemlich verklatscht stieg ich aus und merkte dass es ganz schön am regnen war.

Es war noch relativ dunkel draußen man konnte aber erahnen dass wir hier mitten in den Bergen waren.

Wir standen an einem kleinen Rastplatz. Hier waren einige kleine Shops und eine Toilette.

Ich musste dann mal eben auf die Toilette. Die Klos hier welche kostenpflichtig waren, waren eine reinste Zumutung.

Allein der Gestank war bestialisch.

Meine Mutter stand auch mittlerweile vor dem Bus und wir tauschten uns kurz aus wie wir geschlafen hatten.

Es war definitiv nicht der beste Schlaf grade da der Bus teilweise ordentlich schnell durch kurven bretterte. Allerdings hätte es auch schlimmer sein können.

So ging es dann zurück in den Bus wo die Fahrt dann auch direkt weiter ging.

Nun wo ich wach war, konnte ich in der leichten sonnendämmerung die mit Nebel bedeckten Berge bewundern.

Hier waren wir offensichtlich schon ziemlich hoch und la paz konnte auch nicht mehr all zu weit sein.

Ich machte noch etwas die Augen zu ehe wir in der Region la paz ankamen.

Dies erkannte man an den unzähligen in die Berge gebauten Häusern.

Ehe wir uns versehen konnten waren wir auch bereits an unserem Ziel in la paz angekommen.

Wir wurden von einem kühlen Klima und einigen Straßenhunden empfangen.

La paz welche unter anderem den höchsten Regierungssitz der Welt beherbergt liegt auf durchschnittlich 3700 Metern.

Eine krasse Höhe welche vor allem Mama so noch nie zuvor hatte. Und so mussten wir ganz besonders drauf achten langsam in den Tag zu starten um uns langsam an die Höhe zu gewöhnen.

Mit unseren Rucksäcken bepackt nahmen wir uns ein Taxi zu einem Hauptplatz der Stadt wo ich zuvor gelesen hatte dass man möglichst hier ein Hotel nehmen solle.

Denn: wir hatten bisher noch kein Hotel gebucht.

Manch jemand würde sagen wir spinnen aber bis dato waren wir astrein damit gefahren alles vor Ort zu organisieren und so veruschten wir auch hier unser Glück.

An dem Hauptplatz angekommen wurde uns dann aber bewusst dass es vielleicht nicht ganz optimal war jetzt hier mit Rucksäcken bepackt bei dieser Höhe mit wenig Schlaf los zu streifen.

Vor allem Mama machte die Höhe ordentlich zu schaffen und sie hatte richtige Kopfschmerzen und etwas Schwindel.

Wir suchten uns also eine Parkbank um zumindest mal unsere Rucksäcke abzusetzen.

Hier war wirklich jede Straße entweder steil bergauf oder bergab. Und das machte das ganze dann so schwierig.

Ich setzte Mama also auf eine Bank ab und Zug alleine los um WLAN zu bekommen und uns kurzerhand fix was zu buchen. Denn wir sehnten uns nach einer Dusche und unsere Rucksäcke los zu sein.

So zog ich los die steilen Berge hinauf und wurde relativ schnell fündig.

Ein Hotel in welchem man das wlan nutzen konnte.

Das Hotel war aber nicht wirklich vielversprechend und so guckte ich schnell bei booking und buchte uns für die nächsten Nächte eine Unterkunft.

In dieser Situation wäre es sicherlich besser gewesen vorab einfach was zu buchen wir hatten aber bisher keinen Nerv und Zeit gefunden uns damit zu beschäftigen und so mussten wir es nun auf diese Art und Weise buchen.

Egal. Ich wusste nun wo es hin gehen sollte und so ging ich zurück zum Platz auf welchem hunderte Tauben waren.

Mutter saß dort noch immer auf der Bank und war mittlerweile auf Spanisch mit einer älteren Frau am plaudern. Witzig.

Die Stadt selber war wirklich sehr ranzig. Mega dreckig und viel Armut zu sehen.

Die Aussicht konnte aber definitiv was und so wurde bei allem Stress um eine Unterkunft, dem wenigen Schlaf und den nachwievor relativ starken Kopfschmerzen die Vorfreude auf eine der beeindruckendsten Städte der Welt immer größer.

Wir gingen nun zu Fuß in Richtung unseres Hotels für die nächsten Nächte.

Dabei kamen wir bereits am berühmten „witches market“ vorbei wobei wir dann aber eher weniger interessiert daran waren als daran endlich die Brocken los zu werden.

Das war jetzt unser aller größtes Ziel und so erreichten wir nach anstrengenden 20-30 Minuten unser Hotel. Das Hotel war auf einer sehr belebten Straße welche sogar ebenerdig war.

Zu einem extrem geringen Preis hatten wir hier ein wirklich super Hotel gefunden und dieses wurde dann auch direkt mit einem duschgang zelebriert. Man tat das gut!

Auch mal aus den Schuhen raus zu kommen und sich einfach mal lang aufs Bett legen war eine Wohltat. Wir nutzten außerdem die Gelegenheit mal unsere Wäsche waschen zu lassen über unser Hotel.

Wir hätten jetzt auch einfach Tod ins Bett fallen können doch wir hatten uns vorgenommen jetzt nicht den ganzen Tag zu verschlafen weil dann wäre unser schlafrhytmus total im arsch gewesen.

Deshalb vor allem auch Respekt an Mutter dass wir das so durch gezogen haben, ging es dann nach dem kurzen frisch machen auch direkt los ins Abenteuer la paz.

Wir gingen einfach mal so drauf los. Diese authentischen Straßen hier waren einfach ein Traum. An jeder Ecke gab es was zu sehen.

Ob es die Stromkabel waren welche teilweise ordentlich runter hingen oder die authentisch gekleideten cholitas welche mit typischen Röcken zu gefallen wussten oder ob es einfach nur das trubelige Leben hier gepaart mit der Aussicht war.